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Evaluation und Aktualisierung der Verbindungsachsen und Wildtierkorridore im Kanton Zug

Viele terrestrische Wildtiere wandern – täglich, saisonal bzw. im Verlauf ihres gesamten Lebens. Dabei stossen sie in der heutigen, anthropogen geprägten Landschaft auf Hindernisse: Strassen, Siedlungen, Mauern, Zäune, aber auch ausgeräumte Flächen, auf denen sie keine Deckung mehr finden.
Mit der Beschreibung der grossräumigen Verbindungsachsen und der Wildtierkorridore wurde vom BAFU eine Grundlage geschaffen, die das Vernetzungssystem der Schweiz für Lebensräume terrestrischer Wildtierarten aufzeigt. Die Verbindungsachsen zeigen etablierte Wander- bzw. Ausbreitungsrouten auf, die grossräumig Habitate vernetzen. Wildtierkorridore sind Flächen entlang der Verbindungsachsen, die durch natürliche oder anthropogene Strukturen permanent begrenzt oder beeinträchtigt werden. Die Offenhaltung bzw. Aufwertung dieser Korridorflächen ist entscheidend, um Wildtieren den genetischen Austausch, die artspezifische Populations- und Raumdynamik (beispielsweise saisonale Wanderungen), sowie die aktive Ausbreitung zu ermöglichen. Der genaue Beschrieb der Wildtierkorridore bildet somit eine wichtige Arbeitsgrundlage für die kantonalen Verwaltungen zum Thema Vernetzung und soll die Durchlässigkeit der Landschaft für Wildtiere auch in Zukunft, trotz weiterer Bautätigkeiten sichern.


Anthropogene Barriere in einem Wildtierkorridor: Eine Rehgeis mit Kitz versucht Deckung in einem Trittstein zu finden. Der vermeintliche Zufluchtsort erweist sich jedoch wegen eines Knotengitterzauns (Pfeil) als unzugänglich.

Im Rahmen der vorliegenden Evaluation und Aktualisierung wurden sowohl die Verbindungsachsen als auch die Wildtierkorridore des Kantons Zug neu bewertet. In einem ersten Schritt wurde die Landschaft des Kantons Zug mittels GIS analysiert. Die Verläufe der Achsen wurden aktualisiert und wo nötig zusätzliche regionale bzw. lokale Achsen ausgeschieden. Ebenso wurden die Perimeter der Wildtierkorridore aktualisiert bzw. zusätzliche Korridorperimeter definiert. Es folgte eine Beurteilung der identifizierten Korridore anhand von GIS-Daten und im Feld, wobei wichtige Attribute wie Leitstrukturen, Zwangswechsel und Barrieren aufgenommen wurden. Jeder Wildtierkorridor wurde mit einem Objektblatt detailliert beschrieben und mögliche Massnahmen zur Aufwertung aufgezeigt.

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